An den Flughäfen der Europäischen Union definiert ReFuelEU Aviation Beimischungsquoten für erneuerbare Kraftstoffe, die von 2 % im Jahr 2025 auf 70 % 2050 ansteigen. Dies erfordert eine Transformation der bestehenden Kraftstofflandschaft, wie den Aufbau neuer oder die Anpassung bestehender Infrastruktur. Zudem führen Subquoten für synthetische Kraftstoffe zu einer Diskussion über optimierte „Power-to-X (PtX)“-Pfade, Standorte und Importoptionen.

Das Bauhaus Luftfahrt verglich drei mögliche Importoptionen: Wasserstoff, Methanol und synthetisches Kerosin. Der Aufwand für den Transport von Methanol und Kerosin ist vergleichsweise gering, der Wasserstoffimport über Pipelines stellt ebenfalls eine Option dar, wenn die Kosten sektorenübergreifend verteilt werden. Die SoutH2-Corridor-Pipeline, die im Jahr 2030 in Betrieb genommen werden soll, ist eine zentrale Entwicklung für bayerische Raffinerien. Als Teil des European Hydrogen Backbone erstreckt sich die Pipeline von Tunesien über Italien und Österreich zu den bayerischen Raffineriestandorten bei Burghausen und Ingolstadt. Für die Analyse der Bereitstellungskosten wurde Tunesien als Produktionsstandort ausgewählt, im Fall des Imports von Wasserstoff oder Methanol wird eine Kerosinproduktion in Bayern über den „Methanol-to Jet (MtJ)“-Pfad angenommen.
Wenn geeignete CO2-Punktquellen zur Verfügung stehen, ist der Import von synthetischem Kerosin und Methanol im Vergleich kostengünstiger, da Tunesien bessere Wind- und Solarpotenziale bietet. Wenn jedoch CO2 über Lufteinfang bereitgestellt werden muss, könnte der Wasserstoffimport über eine Pipeline gekoppelt mit der Nutzung bayerischer CO2-Quellen kostengünstiger sein.
Glossar: PtX power-to-x, MtJ methanol-to-jet


Das zugrunde liegende Vorhaben wurde mit den Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz unter dem Förderkennzeichen 20M2246C gefördert.