Die Mission: Innenstadtflughäfen und entsprechende Flugzeuge zu entwickeln, die regional zwischen diesen und konventionellen Flughäfen operieren. Auf diese Weise sollen die Kapazitäten des Luftverkehrs signifikant und zugleich klimafreundlich erhöht werden. Das Konzept haben im Jahr 2016 zwölf Studenten der Glasgow School of Art zusammen mit 25 Wissenschaftlern des Bauhaus Luftfahrt entwickelt.

Die vier Haupttreiber von CentAirStation und Citybird sind
  • die weiterhin stark zunehmende Urbanisierung,
  • ein globales Luftverkehrswachstum von etwa 4,7 Prozent pro Jahr – eine Verdreifachung des Flugaufkommens bis 2040,
  • das starke Wachstum von Megastädten und die Herausforderung, diese effizient an Flughäfen anzubinden,
  • und das Ziel des „Flightpath 2050“ der Europäischen Kommission, 90 Prozent aller Reisenden innerhalb von vier Stunden von Tür zu Tür zu transportieren.
Rund 100 Städte auf der ganzen Welt geeignet

Das Bauhaus Luftfahrt untersuchte verfügbare Gleisflächen in bevölkerungsreichen Städten rund um den Globus. Diese wurden anhand von frei zugänglichen geographischen Informationen identifiziert und ausgemessen. Dabei zeigte sich, dass Gleisflächen für zukünftige CentAirStations in fast 100 Städten auf allen Kontinenten verfügbar wären. Zudem ergab die Analyse, dass jeweils eine maximale Startbahn- und Gebäudelänge von 650 Metern sowie eine maximale Startbahn- und Gebäudebreite von 90 Metern benötigt wird.

Passagierkapazitäten werden deutlich erhöht

CentAirStations haben das Potenzial, die Kapazität des Luftverkehrssystems signifikant zu erhöhen, indem sie bestehende und zukünftige Städteverbindungen von konventionellen Flughäfen übernehmen. Das heutige Sitzplatzangebot zwischen Städten in den USA, Europa und Asien sowie die Anzahl möglicher Standorte pro Stadt legen die maximale Passagierkapazität einer CentAirStation mit 10,5 Mio. Reisenden pro Jahr fest.

  • In den USA könnte die Gesamtkapazität durchschnittlich um 185 Prozent erhöht werden,
  • in Europa um 480 Prozent
  • und in Asien um 341 Prozent.


Die CentAirStation

  • Länge: 640 Meter
  • Breite: 90 Meter
  • 4 Ebenen:
    • Gleisebene für Stadtschnellbahnen oder Hochgeschwindigkeitszüge
    • Ebene mit öffentlichen Einrichtungen sowie Bereichen für luftfahrtspezifische Prozesse wie die Sicherheitsüberprüfung der Passagiere
    • Vorfeldebene mit 15 Gate-Positionen für die Bodenabfertigung der CityBirds inklusive aller Zugänge für die benötigten Betriebsmittel und Anschlüsse
    • Start- und Landebahn-Ebene für den sicheren und effizienten Betrieb von CityBirds auf kleinstem Raum


Kurze Passagierwege

Die vorwiegend vertikalen Passagierwege durch das CentAirStation-Gebäude erlauben sehr kurze Prozesszeiten: Abfliegende Passagiere benötigen 15 Minuten von ihrer Ankunft am Flughafen bis zum Abheben ihres Flugzeugs. Ankommende Passagiere können das Gebäude bereits zehn Minuten, nachdem sie aus dem Flugzeug ausgestiegen sind, verlassen.

Der CityBird – angepasst an den innerstädtischen Betrieb

Die hohe Bevölkerungsdichte in Städten und der begrenzte zur Verfügung stehende Raum stellen hohe Anforderungen an Lärmschutz, Sicherheit und Kurzstartfähigkeit (STOL) des Flugzeugs. Das Flugzeug muss überdies effizient sein – mit unserem heutigen Wissen würden wir mit einem elektrischen Antrieb planen. Es soll zudem schnell genug sein, um das Ziel von vier Stunden Tür zu Tür über die geforderte Reichweite zu erreichen. Und es soll die laufenden Prozesse an konventionellen Flughäfen nicht beeinträchtigen.

Neue Technologien im Flugzeugdesign:

  • eine niedrige Flügelanordnung mit am Heck angebrachten Triebwerken,
  • ein kurzes und verkleidetes Fahrwerk
  • sowie ein einfaches Hochauftriebssystem entlang der gesamten Spannweite.

„CityBird“ bei der Bodenabfertigung.

„CentAirStation“ Ansicht geöffnet.

„CityBird“ im Flug.