Die Themen Multimodalität, Reiseerlebnis oder ein nahtloses Mobilitätssystem, das die Ziele des Pariser Klimaabkommens erfüllt, sind enorm wichtig für die Gestaltung des zukünftigen europäischen Verkehrssystems. Das Modus-Projekt identifizierte und bewertete (zukünftige) Treiber der Passagiernachfrage sowie das Angebot an Luft-Schiene-Mobilität und deren entsprechende Auswirkungen auf die Wahl der Verkehrsträger. Diese Analysen wurden für verschiedene zukünftige Mobilitätsszenarien durchgeführt, wie die Erholung des Marktes auf Vor-Corona-Niveau, die signifikante Verlagerung des Kurzstreckenluftverkehrs auf die Schiene sowie ein hohes Verkehrswachstum, ermöglicht durch neue Technologien.

Im Rahmen verschiedener Simulationen wurden die Auswirkungen auf das Mobilitätssystem betrachtet, insbesondere in Bezug auf Tür-zu-Tür-Reisezeiten, durchschnittliche Wartezeiten auf (Anschluss-)Flüge, Flugverspätungen oder Gate-zu-Gate-CO2-Emissionen. Ein Ersatz von Kurzstreckenflügen bis 500 km auf Strecken mit verfügbaren Hochgeschwindigkeitszügen kann zu einer potenziellen Verkehrsverlagerung von 2 % bis 3 % der zu erwarteten Luftverkehrsnachfrage im Jahr 2040 führen. Die Simulationsergebnisse zeigen zudem, dass auf Netzwerkebene Flugverspätungen zwischen 10 % und 23 % reduziert und die Tür-zu-Tür-Reisezeiten bis zu 8 % verringert werden können.

Dieser Ansatz und die entsprechenden Erkenntnisse tragen zu einem besseren Verständnis der Anforderungen multimodaler Reisender, der Wahl der Verkehrsträger Luft und Schiene und der Weiterentwicklung und Umsetzung von Modellen zur besseren Darstellung von Reiseketten bei. Sie können von politischen Entscheidungsträger*innen oder Verkehrsunternehmen genutzt werden, um Auswirkungen auf Kapazitäten, die Vorhersagbarkeit von Reisen oder Emissionen in verschiedenen Szenarien und für multimodale Reisen zu bewerten.

Multimodale Modellierung der Luft­-Schiene­-Mobilität und aktive Einbeziehung der Interessengruppen

Während des Projektes wurden die Ergebnisse mit Expert*innen aus dem Luft- und Eisenbahnsektor in Form von Umfragen, Interviews und drei Workshops diskutiert und validiert, um eine multimodale Einbeziehung und Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Voraussetzungen für ein zukünftiges multimodales Mobilitätssystem Luft­-Schiene

Anforderungen an ein multimodales Mobilitätssystem sind z. B. rechtliche Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit, die Verfügbarkeit und gemeinsame Nutzung von Daten, die Vermeidung von Störfällen oder die dynamische Umplanung von Reisen.

Modellierung und Bewertung der Rolle des Luftverkehrs in einem integrierten, intermodalen Verkehrssystem.

This project has received funding from the SESAR Joint Undertaking under the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No. 891166. https://modus-project.eu/