Laufzeit: | November 2025 - Oktober 2028 | |
Rolle: | Projektpartner | |
Acronym: | ATLAS (Air Transport Analysis and Technology Synergy Study) | |
Förderung: | LuFo VII-1 KTF (Deutsche Bundesregierung) |
Das Projekt ATLAS adressiert die Entwicklung einer Simulations- und Bewertungsumgebung für das Luftverkehrssystem, die Bereitstellung von Leitlinien für eine klimawirkungsarme Langstreckenluftfahrt (Entry-into-Service 2040-2045) sowie den Aufbau eines nationalen Prozesses für Scouting und Erstbewertung von Frühphasentechnologien aus der globalen Technologielandschaft mit potenziell disruptivem, langfristigem Transformationspotenzial hin zu einer klimaneutralen Luftfahrt.
Die Langstreckenluftfahrt stellt zwar nur rund 10 % der globalen Flotte, verursacht jedoch etwa 35 % des weltweiten Kerosinverbrauchs und erbringt 40 % der gesamten Transportleistung (angebotene Sitzkilometer) in der kommerziellen Luftfahrt. Aufgrund dieser erheblichen Umweltwirkung besitzt das Langstreckensegment ein großes Hebelpotenzial für die Erreichung eines klimaneutralen Luftverkehrs. Die Transformation ist jedoch hochkomplex: Jede technologische, operationelle oder infrastrukturelle Veränderung hat weitreichende Konsequenzen im Gesamtsystem Luftverkehr. ATLAS adressiert diese Systemzusammenhänge, um Wechselwirkungen zu verstehen und Synergien zu identifizieren, die den Übergang zu einem nachhaltigen Luftverkehr beschleunigen können.
Ziel des Projekts ist es, Simulations- und Bewertungsfähigkeiten auf drei Systemebenen – Luftverkehrssystem, Flugzeug und Einzeltechnologie – bereitzustellen durch:
- die Entwicklung einer öffentlich zugänglichen Simulations- und Bewertungsumgebung für das Luftverkehrssystem, die eine ganzheitliche Bewertung der Klimawirkungen neuer Technologien und operationeller Maßnahmen ermöglicht,
- die Ableitung transparenter, umsetzungsorientierter Empfehlungen zu Technologien, deren Kombination sowie daraus resultierenden Luftfahrzeugkonzepten für die nächste Generation von Langstreckenflugzeugen mit Entry-into-Service 2040–2045, und
- Etablierung eines nationalen Scouting- und Erstbewertungsprozesses zur Identifikation neuer/radikaler Frühphasentechnologien mit hoher Hebelwirkung für eine klimaneutrale Luftfahrt sowie zur Ableitung empfohlener Vorgehensweisen zur Beschleunigung ihrer Adoption.
Am Ende des Projekts werden Softwarewerkzeuge und Methoden bereitgestellt, die eine evidenzbasierte Diskussion zu Nutzen und Zielkonflikten einzelner Technologien und Konzepte auf dem Pfad zur klimaneutralen Luftfahrt ermöglichen. ATLAS liefert umsetzungsorientierte Empfehlungen für die Transformation hin zu einem klimaneutralen Luftverkehrssystem bis 2050.
Beitrag Bauhaus Luftfahrt
Das Bauhaus Luftfahrt leistet Beiträge auf allen wesentlichen Systemebenen – Luftverkehrssystem, Flugzeug und Antrieb sowie Einzeltechnologien – und ist für folgende Aufgaben verantwortlich:
- Integration eines Flottenmodells in die übergreifende Luftverkehrssimulationsumgebung sowie die Validierung anhand realistischer Szenarien, um die Bewertung langfristiger Klimaeinflüsse neuer Technologien auf Flottenebene zu ermöglichen,
- Analyse eines disruptiven, synergetischen Antriebskonzepts für die nächste Generation wasserstoffbetriebener Langstreckenflugzeuge sowie die Unterstützung der Integration und Bewertung auf Gesamtflugzeugebene und die Validierung kritischer Aspekte mit der Bauhaus Luftfahrt-Software BLADE,
- Einrichtung und Umsetzung des Bauhaus Luftfahrt-Scouting- und Erstbewertungsansatzes (Technology Radar) im Gesamtkonsortium, um hochwirksame Frühphasentechnologien (Materialien, Energie, Information u.a.) für eine klimaneutrale Luftfahrt zu identifizieren sowie die Technologie-Roadmap zu erstellen.
Partner
Technische Universität Berlin (TUB)
Technische Universität Braunschweig (TUBS)
Technische Universität Dresden (TUDD)
Technische Universität Darmstadt (TUDA)
Technische Universität Hamburg (TUHH)
Technische Universität Munich (TUM)
Universität der Bundeswehr München (UniBW)
Universität Stuttgart (USTUTT)
Projektförderung
Das zugrundeliegende Vorhaben wurde mit den Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz unter dem Förderkennzeichen 20M2438J gefördert.
Weiterführende Information
Der Forschungsbereich Technology Radar am Bauhaus Luftfahrt